Johann Sebastian Bach – Weihnachtsoratorium (Kantaten 4 – 6)
Der Lübecker Bach-Chor führt auch in diesem Winter das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach auf. In dem Konzert am Epiphanistag, dem 6. Januar 2024 um 19.00 Uhr erklingen die Kantaten 4 – 6 des Leipziger Thomaskantors, um bewusst an diesem Tage die Weihnachtszeit mit einem Festkonzert zu beschließen. Die Mitglieder des Orchesters „Ensemble dell‘ artigiano“ werden auf historischen Instrumenten ‚den Ton angeben‘, außerdem wird das Konzert ein Fest unseres musikalischen Nachwuchses sein, denn es wirkt auch der Lübecker Jugendchor mit. Als Solisten konnten Anne Maj Hansen (Sopran), Juliane Sandberger (Alt), Karl Hänsel (Tenor) und Simeon Nachtsheim (Bass) gewonnen werden, die musikalische Leitung hat Kirchenmusiker Eckhard Bürger.
Der Eingangschor der 4. Kantate „Fallt mit Danken“ ist durch den Klang der beiden Hörner bestimmt. Sein beschwingter Dreiertakt bringt in warmer Milde die Freude über das Weihnachts-Geschehen zum Ausdruck: „Gottes Sohn will der Erden Heiland und Erlöser werden“. In dieser Kantate steht der Name Jesu im Vordergrund, er wird auch als Immanuel („Gott mit uns“) bezeichnet („Immanuel, o süßes Wort“). Die berühmte Echo-Arie für Sopran, Oboe und Continuo steht ebenso im Mittpunkt der Kantate wie das äußerst konzertante Quartett von Tenor, zwei Violinen und Continuo „Ich will nur dir zu Ehren leben“.
Die fünfte Kantate erhält ihr stilles Gepräge durch die beiden Oboen, die im Eingangschor „Ehre sei dir Gott“ in herrlichster Lebendigkeit die musikalische Energie im Wechsel mit den Streichern tragen. Der Text bedenkt die leuchtende Erscheinung Christi in der Dunkelheit unserer Welt („Erleucht auch meine finstren Sinnen“ in der Bass-Arie und „Dein Glanz all Finsternis verzehrt“ im Choral). Der König Herodes strebt danach, den himmlischen König, von dem ihm die Weisen aus dem Morgenland berichten, schnell nach der Geburt töten zu lassen.
Die 6. Kantate wird wieder mit Trompeten umrahmt: „Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben“. Die Weisen verweigern die Zusammenarbeit mit König Herodes, sie nehmen einen anderen Weg in ihr angestammtes Land zurück. Die „lachende“ Sopran-Arie „Nur ein Wink von seinen Händen stürzt ohnmächtger Menschen Macht“ reflektiert diese Wendung. Das letzte Rezitativ im Quartett der Solisten stellt dann die Macht der Erlösungs-Gestalt Jesu heraus „Was will der Hölle Schrecken nun? Was will uns Sünd und Hölle tun, da wir in Jesu Armen ruhn?“